Blog des CEO: Wir kümmern uns, haben Mut und kooperieren
Die vergangenen Wochen haben uns alle in eine völlig neue Situation gebracht. Eine natürliche, instinktive Reaktion auf eine Krise besteht darin, die Flucht zu ergreifen, zu kämpfen – oder zu erstarren. Was schlussendlich in einer Organisation geschieht, hängt stark von deren Kultur, Werten und Führungskräften ab. Das Verhalten der Menschen offenbart die Kultur, die ergriffenen Maßnahmen zeigen die Stärke der Wert, und das Maß an Vertrauen spiegelt die Führungskompetenz.
Bei Neste habe ich unglaubliche Kampfbereitschaft gesehen. Als uns das Ausmaß der möglichen Folgen des Coronavirus-Ausbruchs bewusst wurde, haben wir die Ärmel hochgekrempelt, frühzeitig schwere Entscheidungen getroffen und damit begonnen, unsere Pläne grundlegend zu überarbeiten. Wir sagten viele seit langem erwartete und gut vorbereitete Events ab, baten alle, bei denen dies möglich ist, von zu Hause aus zu arbeiten und ergriffen strenge Maßnahmen zum Schutz all jener, die an unseren Standorten präsent sein müssen. Sie sind es, die ganz konkret dazu beitragen, die Gesellschaft am Laufen zu halten.
Während die Krise noch immer eskaliert, arbeiten wir weiterhin gemeinsam daran, ihre Folgen abzuschwächen. Wir kämpfen. Wir ergreifen weder die Flucht noch erstarren wir. Das ist unsere Kultur, und die Krise hat bereits die Professionalität, Flexibilität und Begeisterung unserer Mitarbeiter deutlich gemacht.
Erst kürzlich haben wir unseren Wertekanon überarbeitet. Wir halten dort fest, dass wir uns kümmern, Mut haben und kooperieren. Diese Werte werden nun auf die Probe gestellt. Gleichzeitig rückt unsere Kultur in den Vordergrund. Ich wage zu behaupten, dass unsere Entscheidungen und Maßnahmen auf der Verpflichtung beruhen, die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kollegen und der Menschen um uns herum zu gewährleisten. Wir kümmern uns. Ich bin den Mitarbeitern und Partnern äußerst dankbar, die ihr Vertrauen und ihre Anerkennung für diese Maßnahmen zum Ausdruck gebracht haben.
Ich habe auch erlebt, wie Menschen in einer Krisensituation, unter Druck, mutige und innovative Lösungen für die Probleme entwickeln, mit denen wir konfrontiert sind. Als uns vor einigen Tagen ein Vorschlag gemacht wurde, wie wir zur Verdoppelung der Tests auf das Coronavirus in Finnland beitragen könnten, mussten wir nicht lange überlegen. Dieses Projekt ist ein wunderbares Beispiel für die Kraft der Zusammenarbeit. Es bringt Fachleute aus dem Gesundheitswesen, große Unternehmen und eine Fluggesellschaft zusammen. Sie bündeln ihre Kräfte, um den öffentlichen Sektor zu entlasten und den Wiederaufschwung der Gesellschaft zu beschleunigen. Mein herzlicher Dank gilt allen anderen Partnern in diesem Projekt.
Wir müssen aber auch den Mut aufbringen, über die Krise hinauszublicken, und anfangen, uns eine Welt nach Corona vorzustellen. Wenn wir unseren Weg in diese Welt planen, haben wir die einmalige Gelegenheit, eine intelligentere und nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft aufzubauen. Jetzt ist die Zeit, diese Vision zu entwerfen.
Dafür benötigen wir Optimismus – in all seinen Formen. Hier möchte ich auf Christiana Figueres verweisen, eine weltweit anerkannte Klimaexpertin, die uns auffordert, „sture Optimisten“ zu sein. John Elkington, eine globale Autorität auf dem Gebiet der Unternehmensverantwortung und nachhaltigen Entwicklung, bezeichnet sich selbst als „ausgewiesenen Optimisten“. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam Wunder bewirken können, wenn sich die Gelegenheit bietet. Wir müssen uns einfach unseren Optimismus bewahren und unserer Vision für die Zukunft treu bleiben, selbst wenn wir mit den schwierigsten Herausforderungen konfrontiert werden.
Unser Ziel bei Neste ist es, einen gesünderen Planeten für unsere Kinder zu schaffen. Dieses Ziel treibt uns an, neue Möglichkeiten zur Reduktion des in die Atmosphäre freigesetzten Kohlenstoffs zu finden, innovative Kreislauflösungen zu entwickeln und Kohlenstoff immer wieder zu verwenden. Die Anstrengungen, die Regierungen weltweit für den wirtschaftlichen Aufschwung nach dieser Pandemie unternehmen, müssen sich daran messen lassen, ob sie einen gesünderen Planeten schaffen. Das ist der einzige Weg in eine nachhaltige Zukunft – gemeinsam.