Nachhaltigkeit
30.06.2022
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Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Sicherstellung der Menschenrechte

Nina Norjama
Head of Human Rights, Neste

 

Wir bei Neste sind der Meinung, dass unser Fortschritt auf unserem Weg zur Nachhaltigkeit zu einem großen Teil auf die Auswahl der richtigen Partner zurückzuführen ist. Die Entwicklung eines kooperativen Ansatzes steht auch im Mittelpunkt unserer Menschenrechtsarbeit im Rahmen des Neste Projekts zur Erweiterung der Raffinerie in Singapur

Die zentrale Herausforderung im Zusammenhang mit Menschenrechtsfragen besteht darin, dass sie ein ganzes System betreffen und nicht von einem Unternehmen allein gelöst werden können. Seit Beginn des Projekts von Neste zur Erweiterung des Singapur-Standorts haben wir mit verschiedenen Partnern zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die Achtung der Menschenrechte im gesamten Projekt verankert ist. Bereits in der Planungsphase, noch ehe die endgültige Investitionsentscheidung getroffen wurde, haben wir mit Unterstützung eines externen Menschenrechtsberaters eine Risikobewertung durchgeführt, um die potenziellen Auswirkungen auf die Menschenrechte während der Bauphase besser zu verstehen. In dieser Bewertung wurden Wanderarbeiter als gefährdete Gruppe hervorgehoben und festgestellt, dass angemessene vorbeugende Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um diese potenziellen Auswirkungen auf die Menschenrechte vor Ort erfolgreich zu bewältigen. Diese und andere Problembereiche von Anfang an proaktiv anzugehen, das war die Grundlage, auf der wir uns zusammen mit den Bauunternehmern und Subunternehmern für Menschenrechte eingesetzt haben. 

Schutz der Arbeitnehmerrechte

Entsprechend den Empfehlungen der menschenrechtlichen Risikobewertung haben wir eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Rechte der Arbeitnehmer auf der Baustelle über die Anforderungen lokaler Gesetze und Vorschriften hinaus zu schützen. Wir haben zuallererst ein Programm zur Überwachung der Lieferketten eingeführt, das ein Präqualifikationsverfahren mit strengen sozialen Kriterien für potenzielle Lieferanten und Auftragnehmer als ersten Schritt vorsieht. Während der Bauphase wurden Sozialaudits aller direkten Auftragnehmer einschließlich einer stichprobenartigen Überprüfung ihrer größeren Subunternehmer durchgeführt. Neben unserer starken Fokussierung auf Sicherheitsprogramme haben wir auch Aktionen zur Förderung der Vielfalt und Inklusion durchgeführt, die darauf abzielten, das Wohlbefinden der Arbeitnehmer und das Bewusstsein für ihre Rechte als Arbeitnehmer zu verbessern.

Eine weitere wichtige Initiative war die Einrichtung eines lokalen Beschwerdesystems, über welches die Arbeitnehmer ihre Bedenken zu arbeitsbezogenen Themen sicher vorbringen und direkt an Neste richten können, und zwar über die auf den Baustellen aufgestellten Vorschlagsboxen. Bei der Umsetzung von Abhilfemaßnahmen ist es immer unser Ziel, das Problem an der Wurzel zu packen und mit unseren Partnern die optimale Lösung zu finden. Bei der Auswertung der eingegangenen Rückmeldungen und der zu ihrer Bearbeitung ergriffenen Maßnahmen Ende 2021 haben wir festgestellt, dass wir dank der Vorschlagsboxen, die als effektiver Kommunikationskanal zwischen Arbeitnehmern und Management fungieren, verschiedene Fragen, Beschwerden und Anfragen bearbeiten konnten. 

Gemeinsames Handeln für Menschenrechte

Um einen effektiven Wandel voranzutreiben, geht es nicht nur darum, positive Menschenrechtspraktiken in unseren eigenen Betrieben und Lieferketten zu fördern, sondern auch darum zu versuchen, eine breitere Wirkung in der gesamten Branche zu erzielen. Nachdem die Sozialaudits Anfang 2022 abgeschlossen waren, haben wir mit allen am Audit beteiligten Unternehmen ein Seminar veranstaltet, um Erkenntnisse und Best Practices auszutauschen. 

Die Veranstaltung mit dem Titel „Gemeinsames Handeln für Arbeits- und Menschenrechte im Bausektor“, die im Mai 2022 stattfand, fasst unseren Ansatz für die Menschenrechtsarbeit bei unserem Projekt zur Erweiterung des Singapur-Standorts gut zusammen und bot ein Forum für 17 Bauunternehmen, darunter auch einige Firmen, die ihre Arbeit an dem Projekt bereits vor einiger Zeit beendet hatten. Wir haben Themen wie Zwangsarbeit, verantwortungsvolle Einstellungspolitik und existenzsichernde Löhne diskutiert und außerdem Initiativen aufgezeigt, denen sich die Unternehmen anschließen können, um diese Themen voranzutreiben und voneinander zu lernen. 

Neben der Sensibilisierung für wichtige Menschenrechtsthemen wollten wir mit der Organisation des Seminars den teilnehmenden Unternehmen auch die Möglichkeit bieten, sich miteinander zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen. Zusammenarbeit ist der Schlüssel – sowohl im Hinblick auf Menschenrechte als auch darüber hinaus in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen.

Written by
Nina Norjama
Head of Human Rights, Neste